Patenbitten

16. November 2019
Feuerwehr Pleiskirchen wird Pate für Nonnberger Kameraden bei 125-Jahr-Feier im Sommer 2020

Die FFW Pleiskirchen wird beim 125-jährigen Gründungsfest der Kameraden aus Nonnberg im Sommer 2020 den "Göd" machen. Rund 250 Besucher hatten dazu am Samstagabend im Gasthaus Münch eingefunden.Treffpunkt war beim Pleiskirchener Feuerwehrhaus, von wo man dann gemeinsam zum Gashaus zog, das Musikduo "Die Scharfen Zwoa" voraus. Sie waren es auch, die den Abend dann musikalisch umrahmten. Über Jahrzehnte sei es guter Brauch gewesen, dass Pleiskirchener und Nonnberger sich gegenseitig den "Göd" gemacht hätten. Als Prüfung hatten Mitglieder des Festausschusses einen "Probelauf" für den Festtag durchzustehen. Nur die Köpfe ragten aus einer grünen Wand hervor, die "Füße" steckten in dicken Wollsocken. Die Hände aber steuerten Waltraud Zeiler, die Ehefrau des Bürgermeisters sowie die Festdamen Christina Moser, Katharina Wimmer und Marlene Kolbeck und Patenbraut Sarah Aigner. So galt es, ein Nutella-Brot und eine kalte Tasse Kaffee unfallfrei zu verfrühstücken, sich mit einem Waschlappen das Gesicht zu reinigen und die Zähne zu putzen. Debreziner mit Senf zu verspeisen, dazu ein Weißbier sowie ein Stamperl Schnaps hinterher zu kippen sowie sich eine Krawatte zu binden. Danach musste noch die "Autofahrt zum Festplatz" pantomimisch und akustisch dargestellt werden. Weil die Mimik der Nonnberger und die Hände der Damen ihr jeweiliges "Eigenleben" entwickelten, gab es hier viel zu lachen. Bürgermeister Konrad Zeiler brachte seine Rolle als Schirmherr mit einem aufgespannten hellblauen "Knirps" zum Ausdruck.

In der zweiten Runde ging es um die konkrete Höhe des Lohnes für die Pleiskirchener. Um die zunächst zähe Verhandlungsführung zu beschleunigen, mussten sich Mitglieder des Nonnberger Festausschusses auf ein spitzes Holzscheit knien - der Klassiker beim Patenbitten. Und: Die Nonnberger hatten nicht nur je ein Stamperl "Wüstenschnaps" zu leeren, sondern danach auch noch die Bayernhymne zu singen, was sie mit Bravour schafften. Die zugesagten Quantitäten an Getränken und Speisen stiegen unterdessen immer weiter. Um 22:40 Uhr besiegelten Berndl und Grandl mit einem Handschlag die Vereinbarung: Man hatte sich schließlich und endlich auf 200 Liter Bier, ein fettes Spanferkel sowie ein gemeinsames Essen nach dem Fest geeinigt, zu dem auch die Festdamen eingeladen werden.

Freilich hatten die Pleiskirchener noch ein Geschenk für die Nonnberger: Eine massive Sitzbank mit gut acht Sitzplätzen und der eingeschnitzten Aufschrift "Patenverein Feuerwehr Pleiskirchen" auf der Lehne.